Seit an Seit

Siedlungshaus in neuem Kleid: Umbau und Anbau in Dachau

BildIn Dachau übernahm ein junger Innenarchitekt und Hochbautechniker das Einfamilienhaus seiner Großeltern. Durch eine aufwendige Sanierung brachte er es energetisch mit einer mineralischen Außendämmung auf Vordermann. Ein zusätzlich errichteter Neubau ergänzt den Bestand zu einem Doppelhaus. Von außen gesehen, könnte man glatt meinen: Alles aus einem Guss. Doch dieses Projekt geht im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut“. Denn unter dem Fassadenputz treffen zwei Bauweisen aufeinander, die für viele eine Glaubensfrage sind: WDVS oder monolithische Bauweise?

Ein Grundstück ist in und um München bereits die halbe Miete, denn auf dem freien Markt ist solches schwer erhältlich. Insofern hielt der in Dachau geborene und auch wohnhafte Ingenieur Niels Hauch schon eine wichtige Trumpfkarte in der Hand: Er konnte das Grundstück seiner Großeltern übernehmen, erwarb mit diesem jedoch zugleich eines jener kleinen Häuschen, die meist direkt der Abrissbirne zugeführt werden. Dass dies auch anders geht, bewies der Planer mit einem radikalen Umbau, der moderne Wohnansprüche erfüllt und auch energetisch in der oberen Liga angesiedelt ist.

Mehr Licht und verbesserte Dämmwerte

Alte Grundstücke sind in München meist üppig dimensioniert und bieten in der Regel Platz für mehr. Auch in der Gröbenrieder¬straße war diese Situation gegeben. Familie Hauch entschied sich dafür, dem Bestandsgebäude einen kompletten Neubau an die Seite zu stellen – Bauherr ist in diesem Falle der Vater des Ingenieurs. Ein „Doppelhaus“ also, bestehend aus zwei im Kern komplett unterschiedlichen Baukörpern, die unter der weiß getünchten Fassade jedoch einen einheitlichen Auftritt geben.

Mit dem Entschluss, an der ehemals traufseitigen Westfassade ein zweites Haus anzusetzen, war klar: Kosmetische Eingriffe allein reichen nicht aus. „Der Altbau wurde zum Großteil über eben diese Gebäudeseite belichtet und mit dem Anfügen des zweiten Baukörpers fehlte anschließend ein wesentlicher Teil der natürlichen Beleuchtung“, erklärt Hauch. „Demzufolge mussten wir die verbliebenen, dem Garten zugewandten Fenster an der Südseite erheblich vergrößern.“ Die ehemals vom Wohnzimmer getrennte Küche und der Flur ergeben nun zusammengefasst einen großen, schön belichteten Raum. Eine kleine Besonderheit: Die aufwendig per Kran eingehobene Kombination aus Holzofen und Kamin beschert dem Raum auch im kalten bayerischen Winter Wohlfühltemperaturen.

Fassade (energetisch) aufpoliert

Mit den großformatigen neuen Fenstern entstanden zwei nicht zu unterschätzende Vorteile: Die Fassade konnte in ihrer Erscheinung dem anschließenden Neubau angeglichen werden. Gleichzeitig wurde ein großer Anteil der alten Fassadenfläche über die Energiesparfenster wärmedämmtechnisch optimiert. Die Außenwand war mit einem Rohgewicht von circa 1,2 kg/dm³ kein energetischer Leistungsträger und wurde mit einer 16 Zentimeter dicken Mineraldämmung, WDVS 035, den heutigen Energiestandards angepasst. Mit einem U-Wert von 0,19 W/m²K kann sich die komplett sanierte Außenfassade jetzt in allen Bereichen sehen lassen. Hinzu kommen ein hochgedämmtes, dem Doppelhaus gemeinsam aufgesetztes Satteldach sowie eine Solarthermie-Anlage, die über einen Pufferspeicher mit einem Brennwertkessel zusammengeschaltet ist. In diesem Zusammenspiel erfüllt der Bestand die Anforderungen des Förderstandards für KfW 55, der Neubau wurde sogar nach KfW 40-Standard geplant.

Monolithischer Wandaufbau mit Holzkern

An den knapp 190 Quadratmeter großen Altbau, der in drei Wohneinheiten teilbar ist, schmiegt sich nun der fast ebenso große Neubau. Auch hier verteilen sich 160 Quadratmeter auf drei Geschosse und auch hier sind im Erdgeschoss Wohnen und Kochen zusammengefasst. Mit der Gesamtkonzeption sowie dem Aufbau der Außenwände hatte der Bauherr natürlich gegenüber dem Altbau freie Wahl. Er entschied sich für eine monolithische Bauweise und somit stehen nun zwei „bauphysikalische Glaubensbekenntnisse“ Seite an Seite. Die Wahl des Wandbaustoffes fiel auf den neuartigen „Unipor Silvacor“-Mauerziegel der Ziegelwerke Hörl und Hartmann (Dachau). „Grundsätzlicher Unterschied zum weit verbreiteten ,Coriso‘-Ziegel ist die Dämmstoff-Füllung aus 100 Prozent sortenreinen Nadelholzfasern anstatt eines mineralischen Kerns“, erklärt Dr.-Ing. Thomas Fehlhaber, Geschäftsführer der Unipor-Ziegel-Gruppe. „Damit steht dieser neue, ökologische Mauerziegel beispielhaft für eine zukunftsweisende Symbiose zweier natürlicher Rohstoffe und entsprechend für besonders nachhaltiges Bauen.“

Innovatives Aufmauern

Mit der Holzfaserdämmung des Mauerziegels blieb man im System, denn auch das langgestreckte Satteldach in Zimmermannskonstruktion erhielt eine Vollsparrendämmung mit aufgesetzter, acht Zentimeter starker Aufsparrendämmung aus Holzfasern. Vergleicht man die Rohdichte des „Silvacor“ von 0,6 kg/dm³ mit der des Bestandmauerwerks, dann sieht man, welch enorme Entwicklung der Ziegelbau in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Mit einem Kalkgipsputz innen sowie einem Faserleichtputz auf der Fassade errechnet sich für die Außenwand ein U-Wert von 0,18 W/m²K.

Für die Erstellung des Mauerwerks selbst geben Architekten und Planer in der Ausschreibung meist keine Vorgaben. Mit dem Bauunternehmen Lachermeier aus Geisenfeld jedoch fiel die Wahl auf ein Unternehmen, das bereits seit längerem mit den innovativen Mörtelpads anstatt herkömmlichem Mauermörtel arbeitet. Diese bestehen aus Trockenmörtel, wasserlöslichem Schmelzkleber und einem Glasfasergewebe, das der Trockenmörtelplatte zusätzliche Stabilität verleiht. Das Mauerwerk ist so deutlich schneller und einfacher herzustellen. Die Verarbeiter schätzen vor allem die Systemsicherheit: Überschüssiges Wasser fließt über entsprechend dimensionierte seitliche Aufkantungen sofort ab, womit immer das richtige Mischungsverhältnis gewährleistet wird. Dabei ist die Handhabung auf der Baustelle deutlich einfacher. Das Anmischen des Mörtels sowie der Transport der schweren Mörtelwannen entfallen, zugleich wird lediglich Wasser verspritzt und kein Mörtelstaub. Daraus ergibt sich eine saubere Baustelle und zudem eine saubere Lagerfuge.

Deine Energie ist meine Energie

Von außen betrachtet, steht in der Gröbenriederstraße jetzt ein in Gestaltung und Materialität homogen erscheinendes Doppelhaus, das gleich in mehrfacher Hinsicht ein „Mehrgenerationenhaus“ darstellt. Dies beginnt bei den Bauherren selbst, denn Bewohner des Neubaus ist der Vater des Planers. Eine zukunftsweisende Lösung ist auch die Erschließung des Dachgeschosses im Neubau durch eine separate Außentreppe, die über die Garage führt. Auf diese Weise geht kein Wohnraum verloren und zugleich entstehen eigenständige Wohnbereiche, die später flexibel genutzt werden können. Doch auch im Mauerwerk treffen zwei Generationen aufeinander: Im Bestandsgebäude dämmt ein WDV-System nachträglich die Wände, während nebenan mit dem als besondere Innovation für den Rohbau ausgezeichneten „Unipor Silvacor“ die neueste Entwicklung eines Energiesparziegels überzeugt.

Die familiäre Konstellation hat auch energetisch ihre Vorteile, denn beide Häuser werden über den Gasbrennwertkessel im Altbau beheizt. Die beiden Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von jeweils knapp 1.000 Litern versorgen sich getrennt über Röhrenkollektoren auf dem Dach mit Energie. Doch sind sie im Keller miteinander verbunden und tauschen auf diese Weise Überschüsse direkt untereinander aus. So profitiert der Großvater von den Schulferien der Enkelkinder, während Familie Hauch die großväterlichen Skiurlaube nutzt, um seinen solaren Überschuss abzuzapfen.

Autor: Dipl.-Ing. Peter Gahr

Bautafel
Objektadresse: Gröbenriederstraße 48a & 48e, 85221 Dachau
Bauherr Neubau: Rainer Hauch, 85221 Dachau
Bauherr Altbau, Entwurf und Bauleitung:
Dipl.-Ing. Niels Hauch, 81371 München
Bauausführung (Rohbau): Bauunternehmen Martin Lachermeier, Baarer Straße 8, 85290 Geisenfeld
Haustechnik: Lochner Haustechnik, Ubostraße 17, 81245 München
Grundstücksfläche insgesamt: ca. 800 m²
Wohnfläche insgesamt: ca. 350 m²
U-Wert Außenwand Bestand: 0,19 W/m²K
U-Wert Außenwand Neubau: 0,18 W/m²K
Spez. Primärenergiebedarf Bestand: ca. 32 kWh/m²a
Spez. Primärenergiebedarf Neubau: ca. 26,5 kWh/m²a
Wandbaustoff Hintermauerwerk Neubau:
Unipor W07 Silvacor (36,5 cm)
Ziegelhersteller: Hörl & Hartmann Ziegeltechnik GmbH & Co. KG, Pellheimer Straße 17, 85221 Dachau, Mitgliedsunternehmen der Unipor-Gruppe
Baukosten insgesamt: ca. 825.000 Euro
Bauzeit insgesamt: März 2017 bis April 2018

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

UNIPOR Ziegel Gruppe
Herr Dr. Thomas Fehlhaber
Landsberger Str. 392
81241 München
Deutschland

fon ..: 089-7498670
web ..: http://www.unipor.de
email : marketing@unipor.de

Die Unipor-Ziegel-Gruppe ist ein Verbund von 8 mittelständischen Mauerziegel-Herstellern, der über einen bundesweiten Marktanteil von rund 25 Prozent verfügt. Produkte der Marke „UNIPOR“ gibt es für den gesamten Hochbau – von hoch wärmedämmenden Außenwand-Ziegeln bis zu Schwer-Ziegeln aus gebranntem Ton. Sie werden überwiegend für das klassische Eigenheim sowie im mehrgeschossigen Mietwohnungsbau eingesetzt. Das Produktprogramm, ergänzt durch eine umfassende Bauberatung, wird als „UNIPOR Ziegelsystem“ angeboten.

Pressekontakt:

dako pr corporate communications
Frau Johanna Büker
Manforter Straße 133
51373 Leverkusen

fon ..: 02 14-20 69 10
web ..: http://www.dako-pr.de
email : j.bueker@dako-pr.de